Wenn der Kopf zu klein ist und die Tage zu kurz sind, vergehen mal eben zwei Wochen und fühlen sich dabei an wie zwei Stunden. Es rennt nur noch alles an mir vorbei, sagt meist nicht mal “Hallo” und ist dann schon wieder weg.
Seit eineinhalb Wochen arbeite ich nun an der neuen Schule. Ich renne täglich zwischen Klassenräumen, Lehrerzimmer, Kopierraum, PC-Raum, Musikraum und Sporthalle hin und her. Unzählige Male. Und merke es schon gar nicht mehr. Immer schon in Gedanken an die nächste Stunde. Hab ich alles kopiert? Den richtigen Schlüssel dabei? Irgendwann vielleicht Alltag. Aber im Moment noch körperliche Schwerstarbeit. Geistig sowieso. Knapp 150 Kindernamen, neue Abmachungen.
Aber ich liebe jede einzelne Sekunde. Ich habe einen tollen Job, tolle Schüler und tolle Kollegen. Ich blicke den nächsten Jahren also sehr gespannt und aufgeregt entgegegen!
Eigentlich habe ich gerade also gar keine Zeit und gar keinen Platz im Kopf, um noch an irgendwas anderes zu denken. Und trotzdem spüre ich dieses Fernweh in mir. Nicht nach fremden Ländern oder unbekannten Kulturen. Nicht nach Orten auf der Welt, die mindestens tausend Kilometer entfernt sind.
Aber ich will auch raus. Raus aus meinem Alltag, meinem Zuhause, meinen Gedanken an Arbeit und Schule.
Zum Glück gibt es eine gute handvoll Menschen, die mir dies ermöglichen. Ich setze mich einfach ins Auto und fahre.
Sobald ich weiß, es geht wieder auf Konzert-Tour, bin ich frei. Mache ich mich frei. Gönne ich mir, frei zu sein.
Ich genieße jede Sekunde eines Konzertabends, davor, währenddessen und danach. Aufbauen, abbauen, Zettel austeilen und einsammeln, reden, singen, klatschen, lachen und weinen.
Jedes Mal dasselbe und doch jedes Mal einzigartig und besonders.
Mal ganz weit weg, mal ganz nah dran. Kilometer spielen da keine Rolle. Nur das Rauskommen. Das Leutesehen. Das Musikgenießen.
Kann man eigentlich auch Freundschaften genießen? Falls ja, dann tue ich das jedes Mal auch in vollen Zügen!
Danke Jungs und danke S., dass ich bei euch sein darf!
Und danke an Bine und Andrea für die Organisation der Short Stories. Hier findet ihr mehr zum Thema Fernweh.
Ich steh immer als ziel für spontantrips zur Verfügung wollte ich nur mal so erwähnen. Bei mir gibt’s zwar keine live Musik aber auf- und abbauen kann man bei mir auch! ;P