{geschrieben} Über’s Glücklichsein

Vor einigen Wochen schon rief Lexa dazu auf, unsere Glücksmomente miteinander zu teilen. Einfach über’s Glücklichsein.

Ich habe mir lange Gedanken darum gemacht, was ich zu dem Thema beisteuern könnte. Diejenigen, die meinen Blog schon etwas länger lesen, haben mit Sicherheit gemerkt, dass sich im letzten Jahr hier eine Menge verändert hat. Job und Wohnort sind nur die oberflächlichen Dinge. Auch ich habe mich verändert. Nichts ist perfekt und es gibt immer noch Tage, an denen meine Gefühle einfach Achterbahn fahren. Aber im Großen und Ganzen würde ich behaupten: Ich habe gelernt, glücklich zu werden.

IMG_3093

Es gibt so Momente, die machen mich einfach glücklich. Sommer. Sonne im Gesicht. Vogelgezwitscher. Grillengezirpe. Lagerfeuerknacken. Gitarrenklänge. Sternenhimmel. Freunde. Eine Schulter zum Anlehnen. Eine Karte im Briefkasten. Fotos an der Wand. Produktiv sein zu können. Anderen eine Freude machen können.
Es passiert mir täglich eine Kleinigkeit, über die ich mich so sehr freue, dass ich unablässig lächeln muss und mein Herz ein bisschen schneller schlägt. Wirklich. Jeden Tag! Und dafür, dass ich gelernt habe, diese wunderbaren Kleinigkeiten zu schätzen, bin ich sehr dankbar.

Mein Geheimnis ist eigentlich kein Geheimnis: Ich bin es mir wert. Ich liebe einfach das, was ich tue. Nichts muss perfekt sein. Es muss mir nur gut tun.

zeit

Ich liebe meinen Job

Ich kann mir im Augenblick nicht vorstellen, irgendetwas anderes zu machen. Ich habe ein tolles Kollgium und tolle Schülerinnern und Schüler. :) Ich freue mich über jeden herausgefallenen Milchzahn, über jeden neuen Bleistift. Ich höre mir dreihundertachtundsiebzig mal die Geschichte an, wie Felix an die besondere Fußballsammelkarte herangekommen ist. Ich liebe das Gewusel, das entsteht, wenn die Kinder sich gegenseitig die Einmaleinsreihen aufsagen und Stempel dafür sammeln. Ich liebe jedes einzelne “Aha”-Erlebnis von Julia, auch wenn sie weit hinter den anderen liegt.
Mein Job macht mich glücklich.

Ich liebe meine ehrenamtliche Arbeit

Als Jugendliche habe in der Kirche Konfirmanden auf Freizeiten begleitet, eine Mädchenfußballmannschaft trainiert und den Nachwuchs der freiwilligen Feuerwehr betreut. Heute gehe ich mit meiner Lieblings-A-Cappella-Band auf Tour, bastel Websites und Podcasts. Und es tut mir gut. Ein Konzerttag ist ein Tag voller Spaß, Zeit mit Freunden und einer Menge Glücksgefühlen. Die Arbeit, die dahintersteckt, ist für mich eigentlich keine. Weil ich es gern mache. :)

CIMG0698

Ich liebe das Allein sein

Neben all dem Trubel liebe ich meine Auszeiten. Das Allein sein. Mit der Nähmaschine zum Beispiel. Dann setze ich mich an einem freien Samstagvormittag hin und arbeite. Ohne Zeitgefühl und ohne Zielvorstellung. Nähe einfach drauf los. Erschaffe Dinge, wie ich sie mir vorstelle. Letztes Wochenende habe ich mir ganz spontan eine Jacke nach Anni Nannis Schnitt genäht, die zeige ich euch ganz bald! Jedes Mal, wenn ich sie trage, freue ich mich. Über die fertige Jacke und über die Erinnerung an diesen entspannten Freitagnachmittag. :)
Andere Auszeitbeschäftigungen sind zum Beispiel Lesen, Musik hören, Puzzlen, Fotos sortieren, (Song-)Texte schreiben oder stricken. Und sie haben eines gemeinsam: Sie machen mich unheimlich glücklich.

Herauszufinden, was mich wirklich glücklich macht, hat eine Weile gedauert. Und ich bin immer wieder bereit, etwas an meinem Leben zu ändern, anstatt zu jammern, wie unglücklich es mich macht. Punkt.

***

Weitere Geschichten findet ihr gesammelt bei Lexa. Ganz viel Spaß bei dieser Überportion Glückslesestoff. :)

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Privat

9 Kommentare

  1. Hallo Katharina,

    vielen Dank für diesen privaten Einblick deiner Perspektive auf das Leben! Es tat sehr gut, sowas durchweg positives zu lesen :)
    Du erinnerst mich daran, woran ich seit Jahren arbeite. Momentan weniger und ich nehme deinen Post als Anregung, mich wieder mehr anzustrengen und nicht so viel negativ zu sehen.
    Kennst du Eckhart von Hirschhausen? Seine Bücher und Live-Programme habe ich mir schon vor Jahren zu Herzen genommen. Mehr noch: Sie haben mein Leben entscheidend verändert. Deine Botschaft erinnert mich auch an seine.

    Danke.

    Liebe Grüße,
    Ramona

    1. Hallo Ramona,
      danke für deine positive Rückmeldung, darüber freue ich mich sehr :)
      Ja, Eckhart von Hirschhausen kenne ich, aber nur vom Hörensagen. Vielleicht sollte ich mir mal genauer ansehen, was er so macht!

      Liebe Grüße!

  2. Wow, das ist wirklich ein wahnsinnig schöner Text und man sieht dir richtig an, wie zufrieden du momentan bist. Deine Erfahrungen aus dem Job klingen fantastisch! Ich trete auch bald meine Arbeit an und auch, wenn es ‘nur’ die Masterarbeit ist, hoffe ich, dass ich auch viele schöne Momente daraus ziehen kann.
    Bleib so fröhlich, wie du bist. Das ist nämlich auch übers Internet schon wahnsinnig ansteckend!

    Liebe Grüße :)

    1. Danke dir! :)
      Mein Bruder sagte neulich: “Wenn man seinen Job liebt, muss man keinen Tag mehr arbeiten.” Da ist so viel Wahres dran. Ich wünsche dir ganz viel Spaß!

      Liebe Grüße!

  3. …da schließe ich mich meiner Vorschreiberin gerne an! total ansteckend, auch durch’s Netz ; -) danke, für diesen wundertollen, positiven Beitrag! es hat richtig richtig Freude gemacht, ihn mir (in einem Rutsch), mit einem Lächeln auf den Lippen, durchzulesen! hab allein für dieses Lächeln, ganz lieben Dank! *_*

    aber (leider): zum Schluss die Zeilen, dass du – statt zu “jammern”, “einfach” etwas dran änderst – finde ich dann doch schade, irgendwie…klingt einfach zu sehr nach “Frauenzeitschrift-Psychologie”, verstehst du?! so ‘einfach’, ist es ja dann doch nicht, meine ich. ich vermute, auch für dich nicht, du Liebe!? ich möchte hier nicht mit erhobenen Zeigefinger, irgendwie belehrend wirken – wirklich nicht! mich ärgert es einfach, überall davon zu lesen, “wie wunderbar leicht doch alles ist”! dass ist ja Quatsch… selbst wenn man nicht psychisch erkrankt ist, wie ich, ist das Leben nun mal kein “Ponyhof…usw.”!? ich bin da vermutlich einfach zu sensibel. leider. und eben auch in einer echt anstrengenden, “jammerigen”, “Tiefphase”, wenn du verstehst, was ich meine!? •_•

    ich hoffe sehr, du bist mir nicht böse jetzt. auch wenn wir uns nicht kennen… obgleich ich, nachdem ich deinen Beitrag gelesen habe, das Gefühl hab tatsächlich, dich richtig zu kennen ;) einfach so so toll, erfrischend, irgendwie…und auch hoffnungsfroh, ja, dass trifft es, finde ich!

    jetzt – eine Weile später, der “Ärger” verschwunden, der gar kein wirklicher wahr – sondern eher Wut auf mich selbst [meine Vergangenheit und meine Unfähigkeit, ein solches Leben, wie du es hier beschreibst, nicht leben zu k ö n n e n ! (noch nicht!?) weil es lähmt, hoffnungslos und auch einsam macht, so viele Jahre, mit diesen “dunklen Wolken” über sich, gelebt zu haben], denke ich, habe ich überhaupt nicht in Betracht gezogen, dass DU, ein solches, schönes und überwiegend sorgenfreies Leben lebst! leben kannst! und ganz bestimmt, ist auch bei dir nicht immer alles “Ponyhof” *g* [oder etwa doch?! *g*

    jedenfalls, möchte auch ich da endlich (wieder) hin bzw., raus! und an mir arbeiten. und an meinem Leben…und vllt. eines schönen Tages *g* ein solches, wie du es hier beschreibst, leben zu können/dürfen…!

    danke fürs Lesen. und bis ganz bald wieder, ganz bestimmt!

    liebgruß,
    Elise*

    1. Liebste Elise,

      vielen Dank für diesen tollen Kommentar! Und ebenso großes Danke für die offene Kritik. Ich kann aber direkt noch etwas dazu sagen, dass es vielleicht etwas klarer für dich macht :)
      Mein Leben ist ganz und gar kein Ponyhof. Beinahe täglich gibt es Hochs und Tiefs. Nie habe ich gesagt, dass es einfach ist. Und auch ich lebe nicht schon immer so und habe erst nach und nach gelernt, diese Einstellung zu meiner eigenen zu machen.

      Aber es macht mich einfach wahnsinnig glücklich, dass ich jetzt weiß, wie ich mir gut tue. Und deswegen tue ich diese Dinge. Es ist ein Prozess mit noch ganz viel Luft nach oben. Aber trotzdem bin ich einfach schon froh, diesen Weg gefunden zu haben und ihn leben zu können :)

      Ich hoffe für dich, dass du deinen auch findest. Es gibt auch für dich einen Weg zum Glücklich sein. :)

      Ganz liebe Grüße!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert