Ich habe es schon öfter angedeutet in letzter Zeit: Ich will endlich den Dreh raus haben, wie man die perfekte Jeans näht. Das tolle Frühlingswetter hat es mir recht leicht gemacht, ein paar Stunden an der Nähmaschine zu sitzen. Ich habe als viel probiert und viel zu viele Fehler gemacht. Aber immerhin aus ein paar auch gelernt. Damit ihr nicht dieselben Probleme habt, erkläre ich dir meine 3 Fehler, die du beim Jeans nähen vermeiden kannst und zeige nebenbei meine mintgrüne Ginger.
Anpassungen zu spät machen
Ich habe beim Nähen festgestellt, dass ich anscheinend ein bisschen ein Hohlkreuz habe. Oder einfach ein untypisches Verhältnis von Taille und Hüfte. Auf jeden Fall stand der Hosenbund in der hinteren Mitte bei mir total ab. Ich habe fast eine ganze Faust mit hineinklemmen können. Und es ist kein Spaß, einen sauber angenähten Bund und die hintere Zierabsteppung wieder aufzutrennen.
Deshalb: Hefte die Hosenbeine möglichst früh schon mal grobstichtig zusammen und schlüpf mal rein. Da sieht man dann schon ziemlich genau, wo noch zu viel Stoff ist. Wenn du Glück hast, kann dir jemand beim Abstecken helfen, das erleichtert die Arbeit sehr!
Beine verschmälern ohne auf den Fadenlauf zu achten
ihr könnt es auf den Bilder gut erkennen: Beide Hosenbeine drehen sich stark ein. Tja, und das tun sie, weil ich mal frei Schnauze am Schnittmuster die Beine verschmälert habe. Ich wollte kein Boot Cut sondern eine schöne enge Röhre. Also eng hat ja geklappt. Naja. Ich betrachte das jetzt als Designelement und trage die Hose trotzdem. Ist ja immerhin schön symmetisch an beiden Beinen.
Für die Zukunft: So ganz genau hab ich den Dreh noch nicht raus. (Im wahrsten Sinne des Wortes :D) Beim Folgeversuch habe ich ab der Mitte des Oberschenkels nach unten hin die Schnittlinien von Größe 10 auf Größe 0 verbunden. Das ist sehr viel besser geworden, aber mir noch nicht eng genug. Da werde ich noch weiter dran arbeiten.
Am Bügeln sparen
Ob es aus Faulheit ist oder ob man echt glaubt, man kann darauf verzichten: Nein, kann man nicht. Zumindest nicht, wenn man eine perfekte Hose haben möchte. Man erkennt es bei mir ein bisschen an den vorderen Hosentaschen. Irgendwie ist da einfach zu viel Stoff. Ich weiß noch, dass der Stoff da ein bisschen geknittert hat (er ist leider eh sehr knitteranfällig, wie man sieht) und ich die seitlichen Nähte einfach geschlossen habe ohne die Taschen nochmal auszubügeln. Das kann ich auf keinen Fall empfehlen.
Extra-Tipp:
Nimm keinen zu dünnen Stoff für eng anliegende Klamotten. Das hier ist ein dünner Sommerjeans, genau richtig elastisch, aber wenn ich mir die Fotos so ansehe, irgendwie etwas zu durchscheinend teilweise. Ich werde diese Hose also hauptsächlich mit meinen Flatterblusen kombinieren, die den Po bedecken. Dann ist das alles halb so schlimm :)
Welche dieser Fehler sind dir auch schon unterlaufen?
Und welche anderen Fehler machst du immer wieder beim Jeans nähen?
Welchen ultimativen Jeans-Näh-Geheimtipp kannst du mir noch geben?
Chapeau, liebe Katha und danke, dass wir an deinen Erfahrungen teilhaben dürfen! Das sind so Projekte, an die ich mich selber auch (noch) nicht ranwage. Eben aus Angst davor, dass am Ende ein Kleidungsstück entsteht, in das man ewig viel Zeit gesteckt hat, aber dann nicht trägt.
Vielleicht hilft es ja, eine alte gut sitzende Jeans mal aufzutrennen….reverse engineering quasi ;) Ich denke, da kann man auch viel über die Schnittkonstruktion lernen!
Ganz viel Spaß und Durchhaltevermögen weiterhin auf dem Weg zur perfekten Jeans!
LG Ivonne
Danke dir!
Ja, ich habe mittendrin auch immer am meisten Angst, dass die ganze Arbeit (besonders, wenn man mehrmals wieder auftrennt) im Endeffekt umsonst war.
Den Tipp, eine alte Jeans als Orientierung zu benutzen, hab ich auch schon mal bekommen. Ich habe aktuell allerdings nur eine gut sitzende Hose, die möchte ich ungern auftrennen. Ich werde sie aber auf jeden Fall mal auf den Schnitt legen, um grundlegende Unterschiede zu erkennen…
Und da ich über Schnittkonstruktion eh noch ganz viel lernen will, ziehe ich gerade in Erwägung mal einen Kurs zu machen…
Liebe Grüße!
Hallo Katha,
mir gefällt deine Jeans total gut! Das Schnittmuster habe ich mir schon vor einiger Zeit gekauft, aber leider ist der bestellte Stoff viel dünner als erwartet… Hast du da vielleicht einen Tipp für mich?
LG Caro
Danke!
Ich hab hier ja auch einen sehr dünnen Stoff verwendet. Beim Nähen macht das keine Probleme, ich finde allerdings, dass der Stoff an eng anliegenden Stellen recht durchscheinend ist bzw. sich schnell reingesteckte Tops oder auch Unterwäsche abzeichnet.
Da musst du jetzt selbst entscheiden, ob du es probieren willst, oder den Stoff lieber für ein anderes Projekt aufheben willst :)
Liebe Grüße!
Die Hose ist super geworden, auch wenn ich glaube das sie vorn im Schrittbereich noch ein bisschen zu weit ist. Von Sewoverit gibt es ein einen Onlinekurs zum Hosen nähen und fitten. Er ist zwar auf Englisch, hat sich aber bei meinem ersten Hosenprojekt auf jeden Fall schon bezahlt gemacht. Es gibt super Tips zu verschiedenen Passformproblemen und wie man das an der Konstruktion des Schnitts ändern kann. :) Ich bin auf deine Nächste auf jeden Fall gespannt.
Danke für den Hinweis, die Weite dort ist mir auch auf den Bildern dann aufgefallen.
Ich denke, ich werde auf jeden Fall mal einen Onlinekurs zu dem Thema machen, mit learnig by doing stoße ich hier echt an meine Grenzen. Und ich möchte das auf jeden Fall endlich richtig können und eine perfekte Hose nähen können!
Der Beitrag zur nächsten Jeans kommt die Tage.
Liebe Grüße!
Ich finde deine Hose klasse! Die kleineren Fehlerchen sieht man kaum. Und da die Hosenbeine symmetrische schiefe Nähte haben, wirkt das, als solle es so. Tipp dazu: das hintere Hosenbein hat immer ein wenig mehr Weite als das vordere, deswegen krabbeln die Nähte nach vorne, wenn man einfach symmetrisch was weg nimmt. Logisch, hinten müssen ja noch die Waden rein, die sind dicker als die Schienbeine:-)
Danke, ja das mit der Symmetrie stimmt, deswegen trage ich die Hose auch trotzdem :)
Und auch danke für den Hinweis mit der Mehrweite des hinteren Bein, das werd ich beim nächsten Mal mit bedenken!
Liebe Grüße!