Ich bin dann mal weg. Von Mittwoch bis Sonntag findet in Stuttgart der Kirchentag 2015 statt und ich bin als Begleitung für meine Jungs dabei. Wochenlang hab ich gedanklich darauf hin gefiebert, nun ist es endlich soweit. Ich freue mich tierisch auf die Atmosphäre, auf die Konzerte, auf das Wiedersehen mit alten Bekannten und das Kennenlernen neuer Gesichter. Kirchentag ist immer ein Erlebnis.
Mit der Losung hatte ich dieses Jahr allerdings so meine Probleme: “…damit wir klug werden”. Klug werden. Hm. Klug werden? Wer? Wann? Wie? Was ist eigentlich “klug”? Wer entscheidet das, wer gibt das Maß vor? Wie klug ist klug genug? Fragen über Fragen. Lange schwirrte diese Frage in meinem Kopf herum, bis sich irgendwann ein Schalter in meinem Kopf umlegte: Klug werden bedeutet Erkennen. Sich etwas bewusst werden.
Der Mensch tut sich mittlerweile sehr schwer, einfach zu glauben. Ich schließe mich da nicht aus. Alles muss hinterfragt, analysiert und interpretiert werden. Was nicht bewiesen werden kann, gilt nicht. So funktioniert Recht. Aber Glaube nun mal nicht. Glaube lebt von Zuversicht, Hoffnung und Liebe, aber auch von Zweifel und Anklage. Glaube ist eine Herzensangelegenheit. Für mich persönlich ist mein Glaube ein Ankerpunkt, der mich schon lange begleitet. Und ein Ankerpunkt, der oft Hilfe bei großen Entscheidungen im Leben war. Klug werden bedeutet Erkennen. Ich habe für mich teilweise schon früh erkannt, welche Dinge mir gut tun und welche nicht. Vieles wird sich im Laufe der nächsten Jahre sicher noch verändern, klug werden ist ein Prozess. Und doch versuche ich, im Hier und Jetzt bewusst zu leben. Versuche immer, mich daran zu erinnern, dass es MEIN Leben ist. Es ist zu kurz, um sich mit schlechten Dingen zu belasten. Um Dinge zu tun, die ich eigentlich nicht will. Ich muss niemandem etwas beweisen, mich mit niemandem messen. Nicht immer höher, schneller, lauter, besser als andere sein.
Ich bin niemand, der gern als Person im Mittelpunkt steht. Niemand, der sagt: “Schaut, was ich alles tolles kann. Ich bin schon ein ziemlich geiler Typ. Niemand kann mir das Wasser reichen.” Erfüllender ist für mich die Position im Hintergrund. Ich bin ein Mensch, der selbst wenig braucht und gerne viel gibt. Das ist meine Erkenntnis für mein Leben. Mein “Klug werden”. Danach lebe ich und möchte ich weiterhin leben.
Fünf vor der Ehe hat natürlich auch wieder einen Song zur Losung geschrieben.
Beim ersten Hören des Demos dachte ich nur: Boah, die Menge an Inhalt muss ich erstmal sortieren! Aber sofort hat sich eine Zeile in mein Gehirn gebrannt:
Um uns gut zu fühlen, verleugnen wir was ist.
Erwischt. Das bin ich. Das ist der Punkt, in dem ich noch klug werden muss. Viel zu oft gibt es Situationen, in denen ich mich selbst belüge. Passt schon. Läuft schon irgendwie. Mir geht es gut. Ich krieg das schon hin. Das nehme ich jetzt in Angriff. Mir einzugestehen, dass es in Ordnung ist, Fehler zu machen. Dass Ausweichen nicht auf Dauer hilft.
In welcher Zeile findet ihr euch wieder?
Gibt es Dinge im Leben, in denen ihr gern klüger werden wollt?
Und kommt vielleicht irgendjemand von euch auch zum Kirchentag?
In diesem Sinne wünsche ich euch jetzt schon ein schönes Wochenende!
Bis nächste Woche!
Das es gut war, weiß ich ja schon. Deswegen jetzt mal kein näherer Kommentar zum Beitrag, sondern nur die Aufforderung uns 7 Fakten zu dir zu verraten: https://lexasleben.de/7-fakten-ueber-mich/ ;)
Aber wenn du keine Lust hast ist natürlich auch nicht schlimm.