Was ich an meinem Blog für mich selbst am schönsten finde? In alten Erinnerungen zu graben und meinen Weg vom Nähanfang bis heute immer und immer wieder anschauen zu können. Als Selmin von Tweed and Greet fragte: Wie war das, als ihr das erste Mal „Hello“ zu einer Nähmaschine gesagt habt? hatte deshalb ich sofort Lust, darauf zu antworten.
Dieses Bild zeigt natürlich nicht meine erste, sondern meine aktuelle Maschine. Ich habe von meiner alten Singer leider kein Bild mehr gefunden. Dafür aber von verschiedenen ersten Nähwerken, die ich euch hier gerne noch einmal zeige.
Meine erste eigene Nähmaschine zog während des Studiums bei mir ein. Das war 2010 oder 2011, ich weiß es gar nicht mehr genau. Auslöser dafür war, dass ich irgendwann beim Surfen im Internet auf die vielfältige Bloggerwelt gestoßen bin. Frau Liebe war der erste Blog, den ich regelrecht verschlungen habe. Leider ist sie nicht mehr aktiv. Die Blogs von Frl. Päng und Sindy sind heute noch auf meiner Lieblingsliste. Sicher waren noch viele andere dabei, an die ich mich nicht mehr erinnere. Aber all die Näh- und Selbermachideen dieser wunderbaren Damen haben mich verführt, es doch auch mal zu versuchen :)
Als die Nähmaschine dann auf dem Tisch stand legte ich quasi sofort los. Ich bekam von meiner Mama ein kleines “Starterpaket” an Nadeln, Garn, Stoffen und Co. Ich hatte zwar keine Ahnung, aber tausend Ideen. Und zum Glück hatte ich als Student auch Zeit. Sehr viel Zeit. Ich probierte viel aus, was mir online begegnete und setzte auch eigene Ideen um. Fehler machte ich viele. Immer und immer wieder. Doch das nahm mir nie den Spaß, sondern trieb mich tatsächlich an, mehr zu üben und zu experimentieren. Welches jetzt tatsächlich das allererste selbstgenähte Teil war, weiß ich nicht mehr. Deshalb habe ich mich entschieden, dir einfach ein paar Teile mit hohen emotionalen Wert und besonderen Erinnerungen zu zeigen.
Handytaschen zu nähen war 2012 irgendwie ein Trend. Heute macht man das gar nicht mehr, oder? Oder krieg ich das nur nicht mehr mit? Ich habe mir damals auf jeden Fall eine genäht und sie auch wirklich lange benutzt. Es war ein total gutes Gefühl, etwas selbstgemacht zu haben, was ich danach auch wirklich benutzen konnte. Das waren nicht nur Probenähte auf alten Bettlaken, sondern es ist ein richtiges Produkt entstanden!
Ich erinnere mich noch, dass ich die ersten Monate ganz viele Taschen und Täschchen genäht habe. So wie dieses Kosmetiktäschchen, immer nach diesem einen Schnitt aus einer Patchworkzeitschrift. Die waren nützlich, man hatte nie genug davon und auch als Geschenk kamen sie gut an. Kleidung war am Anfang meiner Nähkarriere noch kein Thema irgendwie. Erstmal fand ich Dinge wie Taschen, Topflappen, Utensilos, etc. viel interessanter.
Mein allererstes richtiges Kleidungsstück nähte ich dann etwa vier Monate nach meinem Start. Ein Rock nach einem Burdaschnittmuster. Naja, was soll ich sagen? Für das erste Kleidungsstück war das schon nicht schlecht genäht. Aber warum zum Teufel ich diesen schrecklichen Cordstoff verwendet habe, bleibt mir ein Rästel. Ich habe den Rock deswegen leider nie wirklich getragen und etwas später einen neuen Versuch gewagt. Die grüne Variante war dann wirklich eine zeitlang ein gern getragenes Kleidungsstück.
Trotzdem nähte ich generell lieber Taschen und Accessoires. Ich war einfach nie so das Modemädchen und hatte deshalb wohl noch nicht so das Verlangen nach besonderen individuellen Kleidungsstücken.
Dieses Kleid stammt aus dem August 2013, da nähte ich dann schon ein gutes Jahr lang. Es kamen dann doch immer mehr Kleidungsstücke dazu, ich begann mich mehr dafür zu interessieren, welche Möglichkeiten mir das Nähen noch bieten konnte. Ich finde es total spannend, wie sich mein Stil seitdem verändert hat. Ich mag das Kleid noch immer und weiß, dass ich es früher oft getragen habe. Heute entspricht es aber so gar nicht mehr meinem Geschmack. Zumindest die Stoffe und die Stoffkombi. Der Schnitt wäre vielleicht einen Versuch wert.
Im Oktober 2013 habe ich dann zum ersten Mal Jersey verarbeitet. Man, war das aufregend! Ich kann mich noch genau an den Moment erinnern, als ich vor der Maschine saß und merkte, dass es tatsächlich klappte. Ich kam aus dem Grinsen nicht mehr heraus. Durch das “neue” Material eröffneten sich mir ganz andere Welten. Einfache und schnelle Kleidungsstücke für den Alltag waren nun tatsächlich möglich. Und so stieg ich immer tiefer in die Nähwelt ein.
Heute, sechs Jahre nach dem Start, ist das Nähen einfach ein Teil meines Lebens. Ich bin nicht mehr so eifrig und spontan dabei, sondern setze eher länger geplante Projekte um. Aber der Spaß und das gute stolze Gefühl, etwas Nützliches erschaffen zu können, ist immer geblieben.
Jedes einzelne Projekt macht mir unheimlich Freude und ich muss noch immer vor Stolz grinsen, wenn ich das (Kleidungs-)Stück dann fertig in der Hand halte. :)
Mehr “Hello Nähmaschine”-Momente findest du bei Selmin in der Linksammlung!
Und wie ist es bei dir? Erinnerst du dich noch an deine erste Begegnung mit der Nähmaschine? Oder brauchst du noch einen Anschubser, damit du ihr endlich mal begegnest?
Ein toller Rückblick! Ja, bei meiner Stoffwahl von damals fasse ich mir inzwischen auch manchmal an den Kopf *gg*
Ich habe 2003 angefangen – leider waren Blogs damals noch kein Ding und ich habe kaum Bilder aufgehoben, weil mein Laptop einen Gesamtspeicherplatz von weit unter 30 GB hatte. Auch die Teile selbst sind längst entsorgt – schade! Aber ein paar Fotos von den ersten (oft mäßig tollen) Sachen habe ich noch, hihi … vielleicht präsentiere ich die der Welt auch mal ;)
Guten Abend,
Ich habe dich in Instagram unter der #meetthebloggerde Challenge entdeckt und war ja ganz erstaunt, wie viele an dieser Challenge teilnehmen.
Deine Bilder und Texte haben mir so gut gefallen, dass ich auch gleich mal durch deinen Blog stöbern musste. Du hast wirklich einen tollen Blog, man merkt, dass hier jede Menge Arbeit und Liebe hinter steckt. Mach weiter so!
Einen schönen Abend und ich würde mich sehr freuen, wenn du bei mir auch vorbei schauen würdest.
Liebe Grüße,
Christin von https://nochedeverano.com/