Ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich diesen Post betiteln will. Und warum ich ihn überhaupt schreibe.
Dieser Artikel könnte viele Untertitel tragen: “Warum ich einen reinen Näh-Blog zu anstrengend finde”, “Warum ich einen reinen Näh-Blog für mich zu wenig nachhaltig finde”, “Warum ich nur noch so wenig über’s Nähen blogge”, Warum ich DIY auf einmal so liebe” oder auch “Warum DIY gerade das Nähen verdrängt”.
Doch keiner davon würde für sich allein genau das treffen, was ich auch meine. Doch da das Thema mich in letzter Zeit nicht loslässt, versuche ich euch mal zu erklären, was gerade in mir vorgeht. Vielleicht geht es ja jemandem ähnlich, ich würde mich über einen Gedankenaustausch sehr freuen.
“Bananenmarmelade ist ein Näh-Blog.”
Ja. Aber nicht nur. Und nicht immer hauptsächlich. Nähen ist mein liebstes handmade-Hobby. Ich nähe jetzt seit über 6 Jahren, habe meine Techniken immer weiter verbessert und würde mich als fortgeschrittene und gute Näherin bezeichnen. Mein Kleiderschrank besteht zu 80% aus selbstgenähten Klamotten. Ich kaufe schon seit Jahren wenig bis gar keine Klamotten mehr. Durch das Nähen habe ich mich so sehr mit meinem Stil auseinandergesetzt, dass mir viele Kaufklamotten einfach nicht gefallen und ich mir genau das nähe, was ich mag. Und das zeige ich auch seit Jahren auf dem Blog. Dieser Post enthält übrigens Bilder von meinen 6 liebsten selbstgenähten Kleidungsstücken der letzten zwei Jahre. Mit einem Klick aufs Bild landest du beim dazugehörigen Beitrag.
Warum werden die Näh-Posts hier dann immer weniger?
Ich liebe das Nähen und möchte es mit meinem Blog gern anderen Menschen näher bringen. Jeder, der es lernen möchte, kann nähen. Ich habe sogar ein umfangreiches E-Book für Nähanfänger geschrieben, mit Anleitungen und Tipps und Tricks, die (hoffentlich) Lust auf mehr machen.
(Du bekommst das E-Book übrigens, wenn du dich für meinen Newsletter anmeldest.)
Trotzdem ist der letzte Post übers Nähen etwas her. Vor 2 Wochen habe ich dir mein Kleid aus einem Männerhemd gezeigt, die Nähanleitung für ein Bücherkissen ist schon 4 Wochen alt. Ich denke selbst schon ständig: Du könntest mal wieder eine Nähanleitung schreiben! Und dann denke ich: Blöd nur, dass ich gerade gar nichts brauche…
Ja, damit liegt es auf der Hand: Ich produziere nichts, was ich nicht selbst verwende. Alles was ich für diesen Blog nähe und bastel, brauche ich tatsächlich selbst oder es ist als Geschenk verplant.
Und wenn ich gerade nichts für mich nähe, gibt es auch nichts, was ich für den Blog zu einer Anleitung machen kann.
Das ist schlicht der Grund :)
DIY ist Trend und macht Spaß!
Deshalb: ein Blog, der sich nur ums Nähen dreht, würde sich bei mir zu unregelmäßig füllen. Manchmal vielleicht wochenlang brach liegen. Deshalb gibt es, wenn ich mal nicht nähe, Unmengen anderer selbstgemachter Sachen. Ich mache unheimlich gern Dinge selber und freu mich gerade total, dass “Do it Yourself” so im Trend ist. Es gibt Input ohne Ende (Ich darf gar nicht erzählen, wie lange ich mich manchmal in pinterest verliere…) und ich experimentiere mich verschiedensten Materialien und Ideen. Gerade interessiert mich selbstgemachte Kosmetik sehr. Ab Herbst wird das Thema DIY-Geschenke sicher wieder größer, denn Weihnachten naht mit großen Schritten…
Nähen ist und bleibt mein liebstes Hobby
Und trotzdem: Ich bin einfach eine Näherin. Ich bin stolz, mir dieses Handwerk angeeignet zu haben und entwickel mich darin gern und ständig weiter. Ich liebe es, mich mit meinem Stil auseinander zu setzen und meinen Kleiderschrank weiter zu optimieren. Und ich liebe es ebenso, gemeinsam mit Freunden zu nähen, Freunde und Fremde fürs Nähen zu begeistern und ihnen zu zeigen, wie es geht.
DIY vs. Nähen: Zum Glück muss ich mich nicht entscheiden!
Ja, zum Glück. Ich liebe das Selbermachen und teile genau das auf meinem Blog. Oft sind es genähte Sachen, aber daneben eben auch andere Bastelarbeiten, sei es mit Fimo, mit Holz oder auch selbstgemachte Kosmetik.
Würdest du dich entscheiden (können), wenn du müsstest? Oder hast du schon mal Content für den Blog produziert, der nach dem Fotografieren gleich wieder entsorgt wurde? Findest du, das gehört zum Bloggen schon mal dazu?
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr eure Gedanken in den Kommentaren mit mir teilt :)
Interessanterweise wird oft nähen und kochen miteinander verbunden auf Blogs. und ich als kochhasser seufz. Ich finde DIY total schön, nur braucht man für die verschiedenen Projekte oft total unterschiedliche Sachen, was mich dann schon nervt.
Zum Glück sind wir auf dem Blog zu dritt, dann gibt’s weniger Stress den Blog zu füllen. Und bisher haben ich noch nichts nur für Blog produziert, allerdings hab ich schon nachdem fotografieren schon mal Zeug entsorgt, da es schon nachdem nähen mich nicht überzeugt hat. Dafür hat es teils auch neu inspiriert. Etwas nur zu machen um Content für den Blog zu haben finde ich einfach dumm und total verschwenderische
Lg Sabine
Das stimmt, ich habe ja auch einige Rezepte hier. Auch wenn es mehr backen als kochen ist… ;)
Ja, dass ein Kleidungsstück (oder ein anderes DIY) dann doch nicht überzeugt, das kommt vor. Ist mir auch schon passiert, das finde ich nicht verwerflich. Aber ich habe in diversen Foren und Fb-Gruppen tatsächlich auch schon mit Bloggern gesprochen, die bestimmte Dinge wirklich nur basteln/nähen/etc., um den Blog zu füllen. Ich kann mit diesem Gedanken auch rein gar nichts anfangen…
Liebe Grüße und danke für deinen ausführlichen Kommentar! :)
Ja, mit dem Content für Nähblogs ist das so eine Sache. Ich sehe öfter Bloggerinnen, die unglaublich viel Genähtes raushauen, oft mit Stoffen/Schnitten, die sie gratis zum “Probenähen” zugeschickt bekommen haben. Und aus genau diesem Grund möchte ich nicht probenähen – denn wann soll ich den 30. Hoodie denn noch anziehen?
Dass die Sachen nach dem Fotografieren entsorgt werden, glaube ich nicht – dass sie regelmäßig getragen werden, aber auch nicht. Stapeln sich vermutlich im Schrank.
Meine Lust aufs Nähen übersteigt leider auch meinen Bedarf. Aber zum Glück habe ich ein Hobby, das einerseits öfter neue Kostüme erfordert und andererseits einen Freundeskreis mit sich bringt, der sich gern benähen lässt.
Meinen Blog teile ich mit meiner Schwester, was den Vorteil hat, dass ich nur die Hälfte des Contents produzieren muss. Und ja, ich präsentiere auch DIY-Dinge zwischen dem Genähten (und dazu gelegentlich Buch- oder Spielerezensionen, schöne Fotos oder Rezepte), allerdings hätte ich mit sehr viel DIY-Beiträgen auch wieder das Problem, dass ich sooo viel Selbstgemachtes auch wieder nicht brauche …
Generell lese ich aber auch lieber Blogs, in denen etwas seltener liebevoll hergestellte Dinge gezeigt werden als diejenigen, die dreimal wöchentlich noch ein weiteres T-Shirt/Hoodie aus gemustertem Markenstoff oder den neuen in-einer-Stunde-genäht-Schnitt präsentieren.
Hach ja, und das Thema “Probenähen” wieder :D Ich diskutiere da ja unglaublich gern drüber, weil ich mir da immer nicht 100% sicher bin, was ich davon halte und wie ich es finde. Eigentlich sehe ich es wie du. Vor allem: Wann soll man das alles anziehen? Und dann bin ich aber doch irgendwie enttäuscht, wenn ich mich mal ausnahmsweise um ein tolles Probenähen bewerde und nicht genommen werde…
Deinem letzten Satz stimme ich ebenso zu :) Ich mag daran eben auch die Persönlichkeit und das Individuelle, das hat einen Wiedererkennungswert, der Spaß macht beim Lesen!